Die Ausstellung im Haus zu den Rittern präsentiert das frühe und monumentale Werk des führenden tschechischen Bildhauers der 19. Jahrhundertwende- Stanislav Sucharda (1866-1916), der auch ein Zeitgenosse von Bedřich Smetana war. Obwohl Sucharda das Smetana- Denkmal in Prag letzlich nicht realisierte, nahm er einige seiner Themen in andere Denkmalentwürfe auf. Vor allem in der wiederholt dargestellten Figur der Libuše verbindet sich die Bewunderung für Smetanas bedeutendste Oper mit Suchards Faszination für das tschechische Heidentum.
Das Kernstück der Ausstellung bilden fünf patinierte Gipsmodelle der Köpfe einzelner Figuren des Prager Palacký-Denkmals (1901-1912), die den Betrachter und die Betrachterin durch ihre Monumentalität und starke Ausdruckskraft beeindrucken. In ihren Gesichtern spiegeln sich Emotionen wider, die die verschiedenen Phasen des nationalen Wiederaufbaus symbolisieren: Ohnmacht, Verzweiflung, Unterdrückung, Erwachen, Begeisterung, Sehnsucht, politischer Kampf und Sieg
Neben den realisierten Denkmälern von František Palacký und Karel Brendl präsentiert die Ausstellung in der Stadtgalerie weitere monumentale Werke von Suchard. Suchards radikale Abwehr vom vorherrschenden Myslbek- Stil und den sentimentalen Themen der Zeit, spiegelt sich in einer grundlegenden Veränderung seines eigenes Werks wider- Zeichnungen, Medaillen und monumentalen Skulpturen, in deren letzter Phase der familiäre Eindruck durch einen rein modernen Ausdruck ersetzt wird.
Die Eröffnung der Ausstellung Stanislav Sucharda. Emotionen einer Nation findet am Donnerstag, den 6. Juni um 17 Uhr im Haus zu den Rittern Die Ausstellung wird bis zum 15. Septmeber 2024 geöffnet sein.
