Akt auf einer Wiese, um 1897

Tempera auf Papier

Antonín Hudeček beschäftigte sich seit 1891, als er die Prager Kunstakademie verließ, um in München zu studieren, mit dem Thema der Figur in der Landschaft. Hier lernte er die mitteleuropäische Kunst besser kennen, die sich auf die Beziehung zwischen der Natur und dem psychologischen Zustand oder der Stimmung des Menschen konzentrierte. Die Stimmungsmalerei mit ihren realistischen und impressionistischen Wurzeln lag ihm sehr am Herzen, denn hier konnte er seine Sensibilität und sein Gespür für das Einfangen lyrischer Melancholie ausleben. Der meditative Ton der Komposition Nude in a Meadow (Akt auf einer Wiese ) wurde durch die anonyme Figur einer nackten jungen Frau verstärkt, die er in eine ruhige Szenerie einfügte, die aus einer grünen Wiese mit kleinen Blumen, Bäumen und einem Fluss besteht, in dem sich der Himmel spiegelt. Das symbolische Thema der Jugend stand nicht nur bei Antonín Hudeček, sondern auch bei seinen Zeitgenossen wie Jan Preisler und Max Švabinský im Vordergrund des Interesses.